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Was bedeutet der Klimawandel für die Karibikinseln?

Der Klimawandel hat erhebliche Auswirkungen auf die Niederlande, aber noch gravierendere Auswirkungen auf den karibischen Teil unseres Königreichs. Der Anstieg des Meeresspiegels bedroht Dutzende von Ferienanlagen und lebenswichtiger Infrastruktur auf Aruba, Curaçao, Sint Maarten, Bonaire, Sint Eustatius und Saba. Darüber hinaus sehen sich die Inseln mit zunehmender Dürre und stärkeren Stürmen konfrontiert. Wie bereiten sie sich auf die Zukunft vor?

Zuerst die schlechte Nachricht: Der Klimawandel stellt ernsthafte Herausforderungen für die karibischen Inseln dar. Es wird erwartet, dass sie mit höheren Temperaturen, einem Anstieg des Meeresspiegels von bis zu einem Meter bis 2100, Sommertrockenheit und verstärkten Schäden durch stärkere Zyklone konfrontiert sein werden. Das bedeutet Probleme für die Natur, den Tourismus, die Landwirtschaft und Fischerei, die Wasserversorgung und wichtige Dienstleistungen wie Straßen, Schulen und Krankenhäuser.

Klimaschutzmaßnahmen in der Mache

Die karibischen Inseln arbeiten intensiv an Plänen, um weitere Probleme zu verhindern und sich auf den Anstieg des Meeresspiegels vorzubereiten. Viele dieser Pläne sind noch relativ neu, einige befinden sich noch in der Entwicklung. Seit 2020 haben die BES-Inseln (Bonaire, Sint Eustatius und Saba) das Natur- und Umweltpolitikplan Karibisches Niederlande 2020–2030, und 2024 hat Curaçao seine Klimastrategie-Roadmap Kòrsou na kaminda vorgestellt. 2025 wird das National Climate Resilience Council (NCRC) von Aruba seine eigene Nationale Anpassungsstrategie präsentieren.

Seit 2024 wurden auch digitale Klimawirkungsatlanten eingeführt, die die Verwundbarkeiten der BES-Inseln und Curaçaos kartieren. Diese enthalten Karten, die verschiedene Szenarien für zukünftige Küstenlinien, den Gesundheitszustand der Korallenriffe und typische Hurrikanpfade darstellen. Atlanten für Aruba und Sint Maarten werden für 2025 erwartet. Diese Ressourcen wachsen stetig weiter, da neue Daten und Erkenntnisse hinzugefügt werden.

Der restliche Artikel gibt einen kurzen Überblick über die Klimaherausforderungen, denen der karibische Teil des Königreichs gegenübersteht, sowie Beispiele für Initiativen, die darauf abzielen, diese zu bewältigen.

"Ziel ist es, Regierungen, Bürgern und Gemeinden dabei zu helfen, die Auswirkungen des Klimawandels in ihrer eigenen Region zu verstehen, damit sie sich besser darauf vorbereiten können."
Climate Impact Atlas BES

Die BES-Inseln

Die BES-Inseln sind besondere Gemeinden der Niederlande, die gemeinsam als Karibisches Niederland bekannt sind. Jede Insel steht vor eigenen, einzigartigen Herausforderungen, aber es gibt auch viele gemeinsame Anliegen. Alle drei arbeiten daran, ihre Landschaften aufzuforsten, Korallenriffe und Mangrovenwälder wiederherzustellen, Abwasser wiederzuverwenden und Regenwasser zu sammeln. Ein großes Problem, das sie ebenfalls gemeinsam haben, ist das Vorhandensein von tausenden frei herumlaufenden Weidetieren – hauptsächlich Ziegen – die erhebliche Schäden an der natürlichen Umwelt verursachen.

Mangrovebossen Bonaire
Der Erhalt und die Wiederherstellung der Natur sind für alle karibischen Inseln wichtige Ziele.

Im gemeinsamen Natur- und Umweltpolitikplan Karibisches Niederlande 2020–2030 haben die BES-Inseln vier Hauptziele festgelegt: die Rettung der Korallenriffe, den Erhalt und die Wiederherstellung wichtiger Naturgebiete, die Förderung einer nachhaltigen Land- und Wassernutzung zur Unterstützung der Wirtschaft und die Schaffung der Voraussetzungen für langfristige, nachhaltige Ergebnisse. Konkret bedeutet dies, die Wasserqualität zu verbessern, invasive Pflanzen- und Tierarten zu bekämpfen, das Tourismuswachstum im Einklang mit der Natur zu fördern und in Bildung sowie Öffentlichkeitsarbeit zu investieren.

Saba

Auf Saba ist ein wichtiger Teil der Infrastruktur anfällig für Überschwemmungen und hohe Wellen. Das Trinkwasserversorgungsunternehmen befindet sich zum Beispiel am niedrigsten Punkt der Insel. Das gilt auch für den Hafen, während Saba für Energie und Nahrungsmittel von anderen Inseln abhängig ist. Was passiert, wenn dort eine Naturkatastrophe eintritt? Dann hat auch Saba ein Problem.

Der Fokus der Klimaschutzpläne von Saba liegt daher auf einer stärkeren Selbstversorgung. Die Insel arbeitet an einer Kreislaufwirtschaft, und die Solaranlagen auf der Insel decken bereits 40 % des Strombedarfs an sonnigen Tagen. Ein weiteres Solarpark wird gebaut, um diesen Anteil auf 89 % zu erhöhen. Zudem fangen immer mehr Haushalte Regenwasser auf, und es wurde eine spezielle Gärtnerei gegründet. Hier werden Pflanzen in Röhren mit Wasser (Hydrokultur) angebaut, die während Hurrikanen in eine Art Bunker gebracht werden können. So bleibt genügend Nahrung auf der Insel.

Auch auf Saba steht die Natur unter Druck. Durch den Temperaturanstieg können die Nebelwälder nur noch in höheren Lagen wachsen, wo genug Wasser dampft. Die anderen Teile des Waldes trocknen aus und werden anfälliger für Zyklone und Naturbrände. Eine der Maßnahmen, die Saba ergreifen möchte, ist die Einführung von Ökosystemdienstleistungen, bei denen die Pflege der Natur finanziell unterstützt wird.

Sint Eustatius

Auch auf Sint Eustatius sind die Herausforderungen mit trockenen Nebelwäldern und der Abhängigkeit von anderen Inseln deutlich spürbar. Die Insel ist auf Regenwasser für die Wasserversorgung angewiesen, und die Wasseraufbereitungsanlage befindet sich direkt am Meer. Die Ölhafenanlage, archäologische Stätten, das Kraftwerk sowie viele Hotels und Restaurants liegen in Gebieten, die von Überschwemmungen bedroht sind.

Im Jahr 2023 steigerte der meteorologische Dienst von Curaçao das Bewusstsein durch das Gemeinschaftsprogramm "Kambio di klima den bo bario, bo ta kla p'e?“ ("Klimawandel in deiner Nachbarschaft, bist du bereit?“). Im Rahmen der Curaçao Climate Change Platform besuchte der Dienst verschiedene Stadtteile, um über den Klimawandel zu sprechen und den Bewohnern zu vermitteln, was sie sowohl für ihre Gemeinschaft als auch für sich selbst tun können.

Eine technische Initiative ist Zen Farm. Wie auf Saba baut Zen Farm Pflanzen in mit Wasser gefüllten Röhren (Hydroponik) an. Die Farm konzentriert sich auf Gemüse wie Kohl, Karotten und Spinat, die typischerweise in kühleren Klimazonen gedeihen. Es gibt auch die Nos Kunuku Farm, die Hydroponik mit biologischem Anbau kombiniert, der mit Solarenergie betrieben wird, und D’Farm, die eine Vielzahl von Pflanzen anbaut, darunter Salat und frische Minze.

Sint Maarten steht vor der zusätzlichen Herausforderung, seine Insel mit der französischen Seite, Saint Martin, zu teilen. Dies erschwert die Bemühungen, Pläne zu entwickeln, die die gesamte Insel klimaresilient machen. Und das ist besonders kritisch, da Sint Maarten als wichtiger Transitknotenpunkt für Saba und Sint Eustatius dient. Wenn also etwas in Sint Maarten schiefgeht, sind auch diese Inseln betroffen.

Es ist klar, dass noch viel getan werden muss, um die Auswirkungen des Klimawandels auf allen Karibischen Inseln zu bewältigen. Glücklicherweise besteht eine starke Bereitschaft, konkrete Maßnahmen für eine sichere Zukunft zu ergreifen, und die ersten Schritte in diese Richtung wurden bereits unternommen.

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